Im Hobbykeller zeigten sich die Deutschen erstaunlich modern – auf den Modelleisenbahnanlagen des Wirtschaftswunders war die Architektur nicht bloß Kulisse. Hier standen Neu und Alt, Hochhaus und Fachwerkhaus, friedlich nebeneinander. Die Ausstellung des Online-Magazins von moderneREGIONAL, kuratiert von Daniel Bartetzko und Karin Berkemann, zeigt erstmals, wie architekturbegeistert die vermeintlich spießigen Modelleisenbahner wirklich waren. Eine „Villa im Tessin“ konnte sich nun jeder leisten – für 4,75 D-Mark im Maßstab 1:87. Ihr reales Vorbild, ein Wohnhaus nahe des Gotthardtunnels, hatte die Faller-Brüder 1961 gleich doppelt inspiriert. Sie bauten sich eine ähnliche Villa am Firmensitz in Gütenbach und entwickelten parallel den Spritzgussbausatz. Kuriose Geschichten stecken auch hinter einem gläsernen Turmrestaurant, einer umkämpften Stadtkirche oder einem ostmodernen Hochhaus.

Die Ausstellung „märklinMODERNE“, ein Projekt des Online-Magazins moderneREGIONAL, mit Fotografien von Hagen Stier und Andreas Beyer, mit einem Film von Otto Schweitzer und C. Julius Reinsberg, gefördert von der Wüstenrot Stiftung, wird präsentiert von diesen Ausstellungspartnern:

  • vom 19. Mai bis 9. September 2018 im Deutschen Architekturmuseum (DAM) Frankfurt am Main: „märklinMODERNE. Vom Bau zum Bausatz und zurück“, Vernissage am 18. Mai 2018 um 19 Uhr im Deutschen Architekturmuseum (DAM) Frankfurt.
  • 2. Juni 2018, „Basteln mit Bartetzko“ im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt am Main: 16 – 17.45 Uhr, Fachsimpeln mit dem Kurator der Ausstellung (im Museumseintritt enthalten).
  • 11. August 2018, Filmpremiere im Deutschen Filmmuseum Frankfurt am Main: 16 – 17 Uhr, Premiere des begleitend zur Ausstellung entstandenen Films „märkinMODERNE“ im Deutschen Filmmuseum (Schaumainkai 41, Frankfurt am Main), anschließend Diskussion mit den beiden Autoren des Films, Otto Schweitzer und C. Julius Reinsberg (es wird Eintritt erhoben).
  • 7. September 2018, Tagesfahrt zur Wiege des Modellbaus, nach Gütenbach im Schwarzwald: zum Faller-Werksmuseum, zu den großen Vorbildern der „Villa im Tess in“ und Co., Voranmeldung (bis 10. August): k.berkemann@moderne-regional.de, 60 € (ab Frankfurt) / 50 € (ab Stuttgart)
  • 22. September im „Buch & Spiel“ in St. Stefan (Rotenwaldstraße 98) in Stuttgart: Die ehemalige katholische Kirche St. Stefan, ein brutalischer Bau von 1976, wird seit Anfang des Jahres als Buchladen genutzt – und als Kulturort. Hier findet von 20 bis 21 Uhr statt die Lesung „Der Superbastler“ – Lebenshilfe aus Modellbau-Magazinen der Wirtschaftswunderzeit. Der Eintritt ist frei.
  • vom 12. Juli bis zum 7. Oktober 2018 in der architekturgalerie am weißenhof, Stuttgart: „Die Villa im Tessin. märklinMODERNE im Ländle“, Vernissage am 11. Juli 2018 um 19 Uhr in der Stuttgarter architekturgalerie am weißenhof.
  • weitere Stationen: vorgesehen sind Hamburg, München und … (Sie haben Interesse, die Ausstellung zu leihen? Melden Sie sich bei uns!)
  • der Film: Durch Otto Schweitzer und C. Julius Reinsberg wird eigens ein Film erstellt, dessen Finanzierung mit einem erfolgreichen Crowdfunding im Herbst 2017 sichergestellt werden konnte.
  • der Katalog: Begleitend erscheint ein Katalog im Jovis Verlag. Fotografien von Hagen Stier und Andreas Beyer. Interviews mit Falk Jaeger, Leopold Messmer und Klaus Staeck; Beiträge von Oliver Elser, Dina Dorothea Falbe, Teresa Fankhänel, Christian Holl, Ralf Liptau, Matthias Ludwig, Verena Pfeiffer-Kloss, C. Julius Reinsberg und Jörg Schilling. Herausgegeben von Daniel Bartetzko und Karin Berkemann.

Bild: Die moderne Stadt im Modellbau-Katalog der Firma Vollmer im Jahr 1964

 

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